Am Saisonende, beim letzten Highlight des Jahres, den Vierkampfweltmeisterschaften im Sprint, kamen aber noch einmal schnelle Runden: "Es war mein schnellster 500er in dieser Saison und die 1:14 über 1.000 Meter habe ich in Inzell auch erst einmal in meinem Leben geknackt." Am Ende einer langen Saison, auf jener Bahn, wo sie 2019 Weltmeisterin über 500 Meter wurde und zu der sie eine besondere Beziehung pflegt, klappte es wieder ganz gut: Ich trainiere so viele Tage hier, drei Monate des Jahres verbringe ich hier.
Die Goldmedaille ging nach vier Bewerben an die Japanerin Miho Takagi, die die Angriffe der Niederländerinnen Femke Kok und Jutta Leerdam, die über 500 Meter und 1.000 Meter neue Bahnrekorde erzielten, noch einmal abwehrte. Und die frischgebackene Weltmeisterin hat in Inzell noch nicht genug, will sie auch im am Samstag beginnenden Allround-Wettkampf um die Medaillen mitreden.
Keinen leichten Tag hatte WM-Debütant Ignaz Gschwentner bei den Männern. Österreichs schnellster Sprinter sah sich mit einem Kuriosum konfrontiert gleich über 500 Meter an Tag zwei. Denn sein finnischer Kontrahent hatte zwei Fehlstarts, was die Disqualifikation bedeutete und somit beim dritten Start Gschwentner einen Alleingang in der Max-Aicher-Arena hinlegen musste.
"Das war ein wenig tragisch. Ich habe mich gut gefühlt, aber nach den zwei Fehlstarts war die Spannung einfach nicht mehr da", so der 21-Jährige, der dennoch seine Zeit vom Vortag bestätigte. Richtig zufrieden war der Tiroler damit aber nicht: "Heute wäre viel mehr möglich gewesen", haderte er. "Mein erster Start war perfekt, beim zweiten war der Fokus noch gut, aber beim zweiten Mal, als wir zurückgepfiffen wurden, wurden die Beine wackelig."
Auch über 1.000 Meter musste er aufgrund der Bahnauslosung allein laufen und damit fehlte auch der Windschatten des Kontrahenten auf der Gegengeraden. Am Ende landete der junge Österreicher auf Platz 25. "Ich bin nicht so zufrieden mit der Saison, aber am Ende hin hat mir die WM einen ziemlichen Auftrieb jetzt gegeben", meinte er. Als guten Ansatz sah er vor allem seine Startzeiten, wo er sich unter den zehn besten Athleten der Welt wiederfand: "Das ist ein großer Auftrieb, weil man sieht, dass sich das Training in einigen Bereichen auszahlt. Jetzt heißt es weiterarbeiten, die Starts beibehalten und die Runden verbessern."
Am Samstag beginnen die Allround-Titelkämpfe, wo die Teilstrecken über 500 und 5.000 Meter am Programm stehen. Dort wird Gabriel Odor die rot-weiß-roten Fahnen hochhalten. Auch für den Grinzener ist es die erste Mehrkampf-Weltmeisterschaft, die er in seiner noch jungen Karriere bestreitet.
Ergebnisse Sprint-Weltmeisterschaften (Vierkampf) in Inzell, GER:
Tag 2
500 Meter Frauen:
1. Femke Kok (NED) 37.07 = Bahnrekord
2. Min-Sun Kim (KOR) 37.11 (+ 0.04)
3. Erin Jackson (USA) 37.13 (+ 0.06)
5. Vanessa Herzog (AUT) 37.48 (+ 0.41)
1.000 Meter Frauen:
1. Jutta Leerdam (NED) 1:12.86 = Bahnrekord
2. Miho Takagi (JPN) 1:13.13 (+ 0.27)
3. Femke Kok (NED) 1:13.57 (+ 0.71)
7. Vanessa Herzog (AUT) 1:14.87 (+ 2.01)
Endstand Sprintvierkampf Frauen:
GOLD: Miho Takagi (JPN) 147.545 Punkte
SILBER: Femke Kok (NED) 148.100
BRONZE: Jutta Leerdam (NED) 148.265
5. Vanessa Herzog (AUT) 150.195
500 Meter Männer:
1. Jenning De Boo (NED) 34.27
2. Zhongyan Ning (CHN) 34.47 (+ 0.20)
3. Laurent Dubreuil (CAN) 34.47 (+ 0.20)
25. Ignaz Gschwentner (AUT) 35.84 (+ 1.57)
1.000 Meter Männer:
1. Zhongyan Ning (CHN) 1:07.11 = Bahnrekord
2. Mathias Voste (BEL) 1:07.50 (+ 0.39)
3. Kjeld Nuis (NED) 1:07.65 (+ 0.54)
26. Ignaz Gschwentner (AUT) 1:11.79 (+ 4.68)
Endstand Sprintvierkampf Männer:
GOLD: Zhongyan Ning (CHN) 136.680 Punkte
SILBER: Jenning De Boo (NED) 137.050
BRONZE: Laurent Dubreuil (CAN) 137.515
25. Ignaz Gschwentner (AUT) 143.210