"Weswegen es in jedem Rennen etwas Glück in der Ansetzung benötigt, etwas Glück im Lauf selbst und die richtige Taktik", erklärte Nicolas Andermann, der vor einem Jahr in Seoul Platz 13 über 1.500 Meter erreichte und dort über die längste Distanz in die Hauptrunde einziehen konnte. Zuletzt bereitete er sich mit seinem Teamkollegen Tobias Wolf mit dem italienischen Team in Bormio auf das Saisonhighlight vor.
"Wir hatten gute Trainings und haben noch einmal an unserer Geschwindigkeit gearbeitet. Die Zusammenarbeit mit Italien hat uns sehr geholfen, denn ohne die starken Trainingsgegner könnten wir solche Zeiten nie fahren", erklärte Andermann. Der Wiener erwartet enge Wettkämpfe in Rotterdam, vor allem auch wegen der Beschaffenheit des künstlichen Eises: "Es wird wohl nicht so schnell werden, weshalb sich das ganze Feld sehr zusammenschieben wird."
Das Ziel für den 24-Jährigen ist es in die Hauptrunden zu kommen. Das peilt über 1.500 Meter auch sein jüngerer Teamkollege Wolf an. Der 19-Jährige nimmt seine zweiten Weltmeisterschaften in Angriff, erstmals wird er alle drei Distanzen bestreiten. "Es wird sicher cool, ich bin das erste Mal in Rotterdam. Die Halle ist dort immer voll und die Zuschauer sorgen für eine gute Stimmung", blickte er voraus und fügte an: "In den Rennen bekommst du zwar nicht viel mit, aber davor pusht es einen gewaltig. Es kann aber auch jemanden verleiten, es mal zu übertreiben."
Enger Körperkontakt ist bei dem Sport, wo fünf bis sieben Athleten gleichzeitig um die Aufstiegsplätze kämpfen, kaum vermeidbar, dementsprechend spektakulär kann es in den Läufen zugehen. "Ich will gute Rennen fahren und wenn es geht in Richtung der Top 30 kommen", so der Weizer, der vor allem über die längste Distanz seine besten Chancen sieht: "Wie Nico verfüge ich über eine gute Ausdauer und wir sind beide taktisch auch gut. Deshalb liegen uns die 1.500 Meter besser."
Am Freitag starten die Bewerbe für die beiden Österreicher mit den ersten Runden über die drei Einzelstrecken 500, 1.000 und 1.500 Meter. Je danach wie diese laufen, sind sie am Samstag schon am Vormittag in der Repechage im Einsatz, oder in den Finalbewerben über 500 und 1.500 Meter. Die 1.000 Meter sind für den Sonntag eingesetzt, auch hier ist der Modus mit Hoffnungsrunden und Finalläufe ident. Die Favoriten für die Medaillen kommen aus Südkorea, Kanada, China, Italien sowie aus den Niederlanden.